03.12.06 - Schweißgebadet in Partisanentunneln


Fallen und Geheimverstecke der Viet Kong

Wie gestern beschrieben ist der Verkehrsfluss in Saigon sehr beeindruckend. Es gibt es in der 6 Mio. Einwohner Stadt, laut Tourguide, ca. 4 Mio. Motorradfahrer. Ganze Familien sitzen auf Rollern. Papa faehrt und hat ein Kind vor sich, Mutter dahinter, zwischen den Eltern auch noch ein Kind, manchmal haelt die Mutter zusaetzlich vorn einen Saeugling im Arm... wow! Erstaunlicherweise wirkt der Verkehr nicht hektisch, sondern wie ein einziger gleichmaessig fliessender Strom. Wir hatten uns dazu entschlossen daran Teil zu nehmen und sind in einem Fahrradtaxi (Drahtesel mit drei Raedern + grosser Korb aus Metall zum Sitzen vor dem Lenkrad) durch die City zu chinesischen Tempel gefahren. Die Fotos die wir unterwegs gemacht haben sind wieder mal einzigartig. Ob fuenf Hunde im Kaefig, Badminton am Strassenrand, Verkaufstaende fuer gebrauchte Auspuffrohre oder die fussgrosse (...und ich habe nun wirklich keine kleinen Fuesse) tote Ratte auf dem Weg. Alles war dabei.
Am Vormittag versetzten wir uns in die Lage von ehemaligen Tunnelpartisanen, die in den 60ern den Amerikaner ordentlich einheizten. Per Bus und ca. 200 weiteren Backpackern (kann man das noch Backpacking nennen?) ging es nach Hu Chin - einem Kampfgebiet aus Zeiten des 2ten WK und dem Vietnamkrieg. In den fuer sehr kleine Vietnamesen gebauten Tunneln war ich kurz davor Panikattacken zu bekommen (wer mich mal einsperren will... ;-) dem sei gesagt, ich neige zu Klaustrophobie) und habe tierisch geschwitzt. Der Abstecher war inhaltlich super interessant. Wir erhielten Einblicke in damalige Waffenarsenale, Kocheinrichtungen, Bunker, Tunnel, Fallen (perverser geht's nicht - ohne Worte) und Geheimverstecke. Wer's mag, konnte zwischendurch mit AK47 und M16 Gewehren fuer ein Dollar pro Schuss aus Ziehlscheiben ballern. Am Souvenirstand wurde in Flaschen Schnaps zusammen mit eingelegten Kobras und Skorpionen verkauft. Aufgrund von potentiellen Problemen mit deutschen Zollbeamten habe ich nicht zugeschlagen ;-) Morgen geht's auf zur gestern angekuendigten Bootstour. Wir verlassen Saigon - eine sehr angenehme und relaxte Stadt in der wenig von Armut und Kriminalitaet zu spueren ist.