06.12.06 - Grausame Hinterlassenschaften


Knochen von Kindern / Massengraeber / Schaedel Hinterbliebener

Die heutigen Eindruecke schlagen sehr auf den Magen und lassen sich eigentlich nicht in Worte fassen. Wir besuchten die schrecklichen Hinterlassenschaften der Roten Khmer. Eine ultra kommunistische Gruppierung, die von 1975 bis 1979 das Land beherrschte. Unter ihrem direkten Einfluss kamen in Kambotscha mehr als 2 Millionen Menschen ums Leben. Das ensprach der Ausrottung von 20% der damaligen Bevoelkerung. Die Khmer Rouge "reformierte" das Land zu einem maoistischen Bauernstaat um. Gebildete, Vertreter von Religionen, Lehrer, Studenten, Wissenschaftler sowie saemtliche oppositionelle Gruppen galt es auszurotten. Einwohner die Fremdsprachen beherrschten wurden als Parasiten gemarkt und systematisch ermordet. Es ist kaum vorstellbar, dass sich dieses Unheil vor weniger als 30 Jahren ereignete. Als wir an den Massengraebern eintrafen ("Killing Fields"), wurde man Augenzeuge des Ausmasses systematischer Verfolgung, Hinrichtung und Toetung von hunderttausenden Menschen. Totenschaedel sind in mehreren Lagen uebereinander gestapelt. Auf einer Wiese liegen Knochen, Zaehne und Kleidungsstuecke. Ueberall sieht man offene Massengraeber. An einem Hinweisschild steht geschrieben: "An diesem Baum wurden Kinder erschlagen." Regelmaessig bringen Einheimische Knochenfunde zu der Gedenkstaette (sie wurde, zum Unmut der Hinterbliebenen, an einen Japanischen Investor verkauft). Es wirkt als wenn es erst gestern geschehen ist. Noch heute hat sich das Land nicht von der Schreckensherrschaft erholt. Der Anfuehrer der Roten Khmer starb 1998, noch bevor er vor ein UN Gericht gestellt werden konnte. Am Eingang des Museums betteln Menschen mit verbrannten Gesichtern oder amputierten Gliedmassen aber auch Kinder die keine Anziehsachen besitzen. Auf Grund der geballten Eindruecke der letzten Wochen laesst sich der heutige Tag vorerst nicht verarbeiten...