20.11.06 - Überraschung!

Ich bin wieder Daheim. Verwirrt? Das waren Familie und Freundin auch. So verdutzte Gesichter hab ich im Leben noch nicht gesehen als ich auf einmal vor ihnen stand :-) Hier aber erstmal die Story. Schon Mitte November hatte ich meinen Flug drei Tage nach vorn gebucht um zu Hause eine große Überraschung zu landen. Bereits Vorgestern Morgen hatte ich Bangkok verlassen und bin nach KL geflogen. Dort holte ich meine Reisetaschen ab, organisierte meine Abreise in unserem Apartment und packte zusammen. In der Nacht zu Dienstag ging es von KL über Dubai nach Frankfurt wo ich gestern Mittag landete. Keiner wusste bis vergangenen Sonntag Bescheid. Und auch dann hatte ich nur meine Schwester instruiert um mich gestern Abend um 18 Uhr in Berlin vom Bahnhof abzuholen. Leise bin ich dann ins Haus geschlichen. Als ich plötzlich wie unerwartet vor meiner Ma stand hat sie verdutzt dreingeschaut. Noch zwei Stunden danach war sie völlig verwirrt. Hihi. Die gleiche Show ist mir auch bei meiner Freundin gelungen. Das war ein Spaß sag ich euch. Nun bin ich also wieder im kalten Deutschland und friere. Fotos und Abchlussbericht wird es aber erst um Weihnachten geben. Felix und ich haben die letzten vier Wochen etwa 2500 Bilder geschossen. Die gilt es jetzt erstmal zu sortieren...

19.12.06 - Zurück in Kuala Lumpur

Adieu Bangkok. Guten Morgen Kuala Lumpur! Erschöpft und mit gefüllten Taschen für den Weihnachtsmann habe ich Thailand verlassen. Zurück in Kuala Lumpur konnte ich glücklicherweise unser altes Apartment für zwei Nächte beziehen. Erst in zwei Tagen geht es dann über Dubai nach Frankfurt und mit der Bahn in die Heimat. Bis dahin also noch mal in KL die Beine hochlegen, Fotos sortieren, bei Starbucks chillen und meine Koffer packen.

16.12.06 - Christmas Shopping in Bangkok

Momentan bin ich fuer den Weihnachtsmann in Bangkok aktiv und kaufe fleissig Geschenke. Seit zwei Tagen stehe ich am fruehen Morgen auf und eile in diverse Shoppingtempel auf der Suche nach Klamotten. So langsam streikt jedoch der Geldbeutel und mein Rucksack kann die gefuellten Tueten auch bald nicht mehr aufnehmen. Mein absoluter Favourite ist der MBK, ein Konsumpalast auf 8 Etagen der frueher das groesste Einkaufszentrum Asiens darstellte. Jeden Tag stroemen ueber 100.000 Besucher hierher auf der Suche nach Schnaeppchen.

15.12.06 - Hanoi enttaeuscht

Der letzte gemeinsame Trip von uns (werde morgen nach Bangkok zum Weihnachtsshopping fliegen und Felix nach Hongkong) war Hanoi. Eine Stadt von der ich sehr viel erwartete. Laidback Leute, Shopping Moeglichkeiten fuer DVDs und T-Shirts, ein Ausflug ins Gruene und und und...Davon lies sich bis auf vier DVDs bisher leider nichts realisieren. Gestern tingelten wir verwirrt durch die Stadt auf der Suche nach kultureller Beduerfnisbefriedigung. Saemtliche Museen waren jedoch entweder geschlossen, zu weit vom Zentrum entfernt oder nicht auffindbar weil jeder Hanoianer (oder so aehnlich) die Stadtkarte neu erfinden wollte. Auch heute waren die Eindruecke nur unwesentlich spannender. Wir besuchten die aelteste Uni Vietnams, die zur Zeit nur noch als Teil der Propagandamaschinerie dient und ein Museum ueber die ethnischen Minderheiten Vietnams. Vielmehr kann ich aus dieser Stadt leider nicht mitnehmen. Lediglich die Erinnerung an unfreundliche Taxifahrer, stinkende und dreckige Strassen und ewig laut hupende Verkehrsteilnehmer. Damit neigt sich der Asienaufenthalt dem Ende zu. Felix wuensch ich hiermit bereits gutes Wetter, guenstige Shoppingmoeglichkeiten und tolle Fotos in Hongkong!

12.12.06 - Online im Schlafzimmer

Luang Prabang in Laos ist fuer sein relaxtes Stadtbild bei Reisenden gleichermassen bekannt und beliebt. Und das machten wir uns heut zu nutze. In den Tag hineinschlafen, zum Fruehstueck am Baguettestand schlemmen, frischen Fruchtshake schluerfen und dann noch eine 60 minuetige Lao Massage geniessen. So sah das Tagesprogramm von Felix und mir aus. Als ich das Lebend in der Stadt mit Kamera festhalten wollte, hat mich sehr beeindruckt was Familien hier an Privatsphaere aufgeben um vom lukrativen Tourismus ein Stueck abzubekommen. Ein Internetcafe dient gleichzeitig noch als Wohnzimmer. Die Familie guckt Kabel TV waehrend Backpacker im Netz surfen. Geht man auf Toilette kann man der Mutter beim Kochen in der Kueche zugucken. Fuer uns Deutsche unvorstellbar! Noch kurioser waren die Umstaende in unserer Unterkunft - ein kleines sechs Dollar Hostel. Als ich gegen 1 Uhr nachts das Badezimmer aufsuchte, musste ich ueber auf dem Boden schlafenden Kinder des Hostelbesitzers klettern. Verrueckte Welt denkt man. Dies laesst sich aber leicht erklaeren. Das Tageseinkommen eines Restaurantangestellten liegt bei etwa einem Dollar bei 8 Stunden Arbeit. 23 Euro im Monat! Verstaendlich, dass Besitzer von Wohneigentum versuchen mit Dienstleistungen wie Gastronomie, Internet, Tourveranstalter oder Waescheservice Geld zu verdienen. Da teilt man auch mal gern mit dem Touristen das Wohnzimmer ;-)

11.12.06 - Kajaking bis zum Umfallen...

Kajaking stand auf dem Programm. Und das im Naturparadies Laos. Mit einem Minivan, inklusive nervigen Amerikaner Paerchen (mussten uns wiederholt fuer unsere doch zu kurze Reise rechtfertigen), ging es 40 km den Fluss hinauf. Dann wurden Felix und ich gegen 10.30 Uhr mit einem zwei Personen Kajak in das Waesserchen der Kategorie 1 bis 2 hinabgelassen. Letztere bekamen wir nach ca. 20 Minuten zu spueren. In einer Stroemung mit knackiger Linkskurve stellten wir uns unguenstigerweise quer. Bums, Beng, Bong da war es passiert. Wir kenterten gnadenlos. Gluecklicherweise hatten wir Schuhe und Rucksack fest verstaut. Dennoch ist mir bloederweise bei der Aktion ein T-Shirt floeten gegangen. Tolle Wurst. Nach weiteren drei Stunden flussabwaerts, machten wir eine kullinarische Grillpause. Wahrscheinlich die Tagesattraktion fuer die kleinen Dorfkiddies. Sofort war unsere vier koepfige Truppe von den schnuckeligen, braungebrannten Nackedeis umgeben. Die Einheimischen am Fluss relaxen in den Tag hinein und entnehmen dem Fluss alles was sie zum Leben benoetigen. Gehen fischen, bauen Gemuese an und putzen sich die Zaehne am Wasser. Ein wenig geschockt war ich, dass sich ein Mann im Fluss die Haare mit Waschmittel gewaschen hat. Fragt sich wie lange die Haarpflege noch noetig ist ;-)

10.12.06 - Natur pur in Laos


Moench im Kloster / Kuang Si Wasserfall /Blick vom Mt. Phousi

Nun endlich kann ich ein Lebenszeichen von mir geben. Wir sind gestern Abend gegen Mitternacht nach einer 11 stuendigen Busfahrt in Luang Prabang angekommen. Finally. Mein Hintern hatte ganz schoen zu leiden, denn die Strasse war eher holprig als glatt. Unterwegs konnten Felix und ich zumindest aus dem Fenster teilweise begutachten was Laos an Natur zu bieten hat. Flache Taeler, bestueckt mit Reisfeldern und niedlichen Siedlungen, umgeben von stark bewachsenen Bergen. Ein tolles Panorama. Kurz bevor wir dann endlich ankamen, musste der Bus nochmal anhalten um von einer Bergstation mit einer Maschinenpistole ausgestattet zu werden. Angeblich gibt es in dem Gebiet einmal im Monat bewaffnete Raubueberfaelle - suuuper ;-) Wir konnten die Nacht dann aber doch noch ruhig schlafen... Heute sind wir mit fuenf Israelis zu einem 30km entfernten Wasserfall gefahren (siehe Foto). Am unteren Lauf erstreckten sich mehrere Pools mit tuerkisblauem Wasser. Ein wahres Naturparadies. Wirklich schade, dass Laos als das meist bebomte Land der Welt zaehlt. Von 1965 bis 1974 flogen die Amis ueber dem Land sagenhafte 850.000 Einsaetze und haben in diesem Zeitraum unglaubliche 2 Millionen Tonnen Bomben abgeworfen. Und das zu Kosten von 2 Millionen Dollar am Tag. Muss ich das noch kommentieren? Wir werden jedenfalls die kommenden zwei Tage das Naturparadies Laos geniessen. Morgen Kajaking und am Dienstag dann Elefantenreiten und Mountainbiking. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

08.12.06 - Tempel Par Excellence


Impressionen aus Angkor

Tempel, Tempel, und noch mal Tempel. Als wenn wir bis dato in Sued-Ost Asien nicht schon genuegend davon gesehen haetten. Die Anlagen in Angkor (bei Siem Reap) toppen jedoch Alles und sind deshalb auch Teil der UNESCO World Heritage List. Sie zeigen die noch heute sichtbaren Zeugnisse der Baukunst der Khmer aus dem 9. bis 15. Jahrhundert. Felix und ich erkundeten den sehenswertesten Teil der 200 qkm mit dem Tuk Tuk (Motorrad mit kleiner Sitzgondel als Anhaenger). Die Gesamtflaeche ist so riesig, da ueber Jahrhunderte nacheinander mehrere Hauptstädte gegruendet und in deren Zentrum jeweils ein großer Haupttempel errichtet wurde. Bis heute entdeckte man hier bereits mehr als 1000 Tempel und Heiligtümer unterschiedlicher Größe. In Angkor lebten am Höhepunkt des historischen Königreiches rund 1 Million Menschen, mehr als in jeder europäischen Stadt dieser Zeit. Am beeindruckendsten war der Tempelkomplex Angkor Wat. Sein Bereich ist von einem 200 m breiten und 6 km langen Wassergraben umgeben. Im Zentrum steht ein markanter Tempel mit fünf nach Lotusblueten geformten Türmen. Der größte Turm ist 65 m hoch. Viele der Tempelwände sind mit steinernen Figuren dekoriert, die in den Stein gemeiselt wurden. Auch wenn die Bauten zahlreiche Schaeden aufweisen. Ich finde sie sehr beeindruckend. Alle Anlagen sind begehbar obwohl Witterungseinflüsse, wuchernder Urwald und menschliche Zerstörungskraft, wie zum Beispiel die zahlreichen Plünderungen den Tempeln heftig zugesetzt haben. Die mehr als 200 geschossenen Fotos vom heutigen Tage werden fuer Felix und mich noch Jahre fuer wundervolle Erinnerungen sorgen ;-)

07.12.06 - Ausgesponnen!

Der heutige Tag war unspektakulaer. Wir mussten frueh, genauergesagt um 6 Uhr, raus um den mit 1 Stunde Verspaetung abfahrenden Bus zu erwischen. Beim zwischenzeitlichen Stop wurden ein fuer mich ungewoehnlicher Snack angeboten. Schwarz, frittiert, in der Mitte rund mit 6 Beinen? Na, habt ihr's? Frittierte Vogelspinnen, ja richtig. Ich musste auch zweimal hinschauen. Wer mochte, konnte sich die noch lebenden Tiere aus einem Plasteeimer aussuchen. Nun sind wir in Siem Reap (unweit der groessten Tempel der Welt) und haben nach anfaenglichen Schwierigkeiten noch eine nette Unterkunft gefunden. Der ersten Huette sind wir schnellstens entflohen. Als ich kurz eingeratzt war, spuerte ich ein schweres krabbeln auf meinem Fuss. Die 6cm grosse Schabe habe ich dann mit meinen Latschen platt gemacht. Zumal die Decke im Schlaf- und Badezimmer voller Spinnen war, sagte mir die Unterkunft eh nicht zu. Ende gut alles gut.

06.12.06 - Grausame Hinterlassenschaften


Knochen von Kindern / Massengraeber / Schaedel Hinterbliebener

Die heutigen Eindruecke schlagen sehr auf den Magen und lassen sich eigentlich nicht in Worte fassen. Wir besuchten die schrecklichen Hinterlassenschaften der Roten Khmer. Eine ultra kommunistische Gruppierung, die von 1975 bis 1979 das Land beherrschte. Unter ihrem direkten Einfluss kamen in Kambotscha mehr als 2 Millionen Menschen ums Leben. Das ensprach der Ausrottung von 20% der damaligen Bevoelkerung. Die Khmer Rouge "reformierte" das Land zu einem maoistischen Bauernstaat um. Gebildete, Vertreter von Religionen, Lehrer, Studenten, Wissenschaftler sowie saemtliche oppositionelle Gruppen galt es auszurotten. Einwohner die Fremdsprachen beherrschten wurden als Parasiten gemarkt und systematisch ermordet. Es ist kaum vorstellbar, dass sich dieses Unheil vor weniger als 30 Jahren ereignete. Als wir an den Massengraebern eintrafen ("Killing Fields"), wurde man Augenzeuge des Ausmasses systematischer Verfolgung, Hinrichtung und Toetung von hunderttausenden Menschen. Totenschaedel sind in mehreren Lagen uebereinander gestapelt. Auf einer Wiese liegen Knochen, Zaehne und Kleidungsstuecke. Ueberall sieht man offene Massengraeber. An einem Hinweisschild steht geschrieben: "An diesem Baum wurden Kinder erschlagen." Regelmaessig bringen Einheimische Knochenfunde zu der Gedenkstaette (sie wurde, zum Unmut der Hinterbliebenen, an einen Japanischen Investor verkauft). Es wirkt als wenn es erst gestern geschehen ist. Noch heute hat sich das Land nicht von der Schreckensherrschaft erholt. Der Anfuehrer der Roten Khmer starb 1998, noch bevor er vor ein UN Gericht gestellt werden konnte. Am Eingang des Museums betteln Menschen mit verbrannten Gesichtern oder amputierten Gliedmassen aber auch Kinder die keine Anziehsachen besitzen. Auf Grund der geballten Eindruecke der letzten Wochen laesst sich der heutige Tag vorerst nicht verarbeiten...

05.12.06 - Mit Problemchen zur Grenze


Impressionen aus dem aermsten Land in Sued-Ost Asien

Der Typhoon "Durian" scheint bis nach Vietnam zuverfolgen. Eigentlich war geplant per Boot den Mekong hinauf nach Phnom Phen (Hauptstadt von Kambodscha) zu fahren. Heute morgen ist der Sturm jedoch auf das vietnamesische Festland eingeschlagen. Es wurde ein Fahrverbot fuer Boote auf vietnamesischer Grenzseite ausgesprochen. Das hiess fuer uns nach dem Fruehstueck erstmal eine Stunde warten. Wir hatten schon die Befuerchtung es geht nicht weiter und wir muessen eine weitere Nacht an der Grenze bleiben. Gottseidank bewies sich unser weiblicher Tourguide als Organisationstalent. Per Handy wurden kleine Busse bestellt und los ging es. Aus Bus raus. Zu Fuss ueber die Bruecke. In Bus rein. Wieder aus Bus raus. 1km am Grenzstreifen zu Kambotscha laufen. Rast im Restaurant. Vietnam Stempel in Pass. Rein ins Boot. Fahrt auf dem Wasser. Raus aus Boot. Kambotscha Stempel in Pass. Wieder rein ins Boot. Eine Stunde Bootsfahrt. Raus aus Boot. Rein in Bus. Eine Stunde Busfahrt. Juhuuuu wir sind in Phnom Phen! Kein Witz. Es war eine sehr lustige und super abwechslungsreiche Fahrt. Von den ersten Eindruecken und den Zustaenden hier in Kambotscha berichte ich morgen. Nur kurz dazu, es ist das aermste Land in Sued-Ost Asien. Damit meine ich seeehhhr arm. Hier bestimmen Kinder den Alltag. Sie treiben Rinder ueber die Strassen, spielen nackt im Dreck, schieben schwere Schubkarren vor sich her oder bearbeiten Acker. Ein Blick vom Weg ab und man sieht Huetten, Felder, Hunde, Dreck, Muellhaufen, teils direkt am Haus angebundene Rinder, Tuempel und verkuemmerte Palmen. Uns faehrt ein Motorrad mit Anhaenger entgegen. Auf letzterem stehen 20 Kiddies und winken und laecheln uns zu. Sie kommen gerade aus der Schule. Kinder unter 15 Jahren stellen 40% der gesamten Bevoelkerung. Die grausamen Gruende dafuer erfahrt ihr spaeter...

04.12.06 - Quer durchs Mekong Delta


Mekong Riesenwels / Handel und Wohnen auf dem Fluss

Ein 40.000 qm grosses Flussdelta erstreckt sich vor unseren Augen - zumindest ein minimaler Teil dessen ;-) Der Mekong (chin. turbulenter Fluss; thai. Mutter des Wassers) ist riesig und mit seiner bis zu 1km Breite und 15m Tiefe im Delta auch der groesste Fluss den ich bis dato gesehen hab. Mit seinem fruchtbarem Schwemmlandboden ist er Lebensgrundlage vieler Menschen hier in Vietnam und bietet neben Fisch und Shrimps auch die Bewaesserung anliegender Anbaugebiete von Fruechten, Reis und Gemuese. Aufgrund unseres engen Zeitrahmens haben wir uns erneut fuer eine Pauschaltour entschieden. Sprich nervende Souvenirshops zwischendurch, aber ein Busfahrer der Wissenswertes ueber die Region berichtet. Ich komme mir vor wie meine Grosseltern auf Reise ;-) In einer fixen Gruppe werden wir durch die Seitenarme des Mekong gerudert. Kinder plantschen unter grossen Palmenblaettern im Wasser, ein Maedchen bekommt von ihrer Mutter im Fluss die Haare gewaschen (ich hatte schon gezoegert meine Hand reinzuhalten). Beim ersten Stop begutachten Felix und ich wie mit flinker Handarbeit suesse Kokusbonbons gefertigt werden. Das Verpacken mit Haenden geht so schnell, dass ich mit meinen Augen nicht nachkomme. Im Anschluss bekommen wir eine vietnamesische Liveperformance einer Band samt Saengerin in Landestracht. Toll. Wir uebernachten heute noch auf Vietnamesischer Seite bevor wir morgen frueh die Grenze ueberqueren.

03.12.06 - Schweißgebadet in Partisanentunneln


Fallen und Geheimverstecke der Viet Kong

Wie gestern beschrieben ist der Verkehrsfluss in Saigon sehr beeindruckend. Es gibt es in der 6 Mio. Einwohner Stadt, laut Tourguide, ca. 4 Mio. Motorradfahrer. Ganze Familien sitzen auf Rollern. Papa faehrt und hat ein Kind vor sich, Mutter dahinter, zwischen den Eltern auch noch ein Kind, manchmal haelt die Mutter zusaetzlich vorn einen Saeugling im Arm... wow! Erstaunlicherweise wirkt der Verkehr nicht hektisch, sondern wie ein einziger gleichmaessig fliessender Strom. Wir hatten uns dazu entschlossen daran Teil zu nehmen und sind in einem Fahrradtaxi (Drahtesel mit drei Raedern + grosser Korb aus Metall zum Sitzen vor dem Lenkrad) durch die City zu chinesischen Tempel gefahren. Die Fotos die wir unterwegs gemacht haben sind wieder mal einzigartig. Ob fuenf Hunde im Kaefig, Badminton am Strassenrand, Verkaufstaende fuer gebrauchte Auspuffrohre oder die fussgrosse (...und ich habe nun wirklich keine kleinen Fuesse) tote Ratte auf dem Weg. Alles war dabei.
Am Vormittag versetzten wir uns in die Lage von ehemaligen Tunnelpartisanen, die in den 60ern den Amerikaner ordentlich einheizten. Per Bus und ca. 200 weiteren Backpackern (kann man das noch Backpacking nennen?) ging es nach Hu Chin - einem Kampfgebiet aus Zeiten des 2ten WK und dem Vietnamkrieg. In den fuer sehr kleine Vietnamesen gebauten Tunneln war ich kurz davor Panikattacken zu bekommen (wer mich mal einsperren will... ;-) dem sei gesagt, ich neige zu Klaustrophobie) und habe tierisch geschwitzt. Der Abstecher war inhaltlich super interessant. Wir erhielten Einblicke in damalige Waffenarsenale, Kocheinrichtungen, Bunker, Tunnel, Fallen (perverser geht's nicht - ohne Worte) und Geheimverstecke. Wer's mag, konnte zwischendurch mit AK47 und M16 Gewehren fuer ein Dollar pro Schuss aus Ziehlscheiben ballern. Am Souvenirstand wurde in Flaschen Schnaps zusammen mit eingelegten Kobras und Skorpionen verkauft. Aufgrund von potentiellen Problemen mit deutschen Zollbeamten habe ich nicht zugeschlagen ;-) Morgen geht's auf zur gestern angekuendigten Bootstour. Wir verlassen Saigon - eine sehr angenehme und relaxte Stadt in der wenig von Armut und Kriminalitaet zu spueren ist.

02.11.06 - Guten Morgen Saigon!


Verkehrsgewimmel - Mofa vs. Drahtesel / Reunification Palace / Strassenhaendlerin

Es haette bestimmt nicht reibungsloser laufen koennen. Nur wenige Minuten dauerte es am Imigrationschalter und wir bekamen den ersehnten Sticker in den Pass geklebt. Ein Multiple-Entry Visum bis Januar 2007. Der Einreise nach Vietnam stand nun also nichts mehr im Wege. Felix und ich machten sofort los. Mit dem Bus fuer 6000 Dong (knapp 40 Eurocent) in das Zentrum von Saigon, die groesste Stadt Vietnams im Sueden des Landes unweit vom Mekong Delta. Auf den Strassen geht es zu wie im Wilden Westen ;-0 Ob Drahtesel, Mofa oder PKW, es macht nicht den Anschein als gaebe es eine Hierarchie wer auf welcher Spur fahren und wen ueberholen darf. Der Reisefuehrer empfiehlt: "Langsam auf die Strasse gehen, dann genau beobachten wie anrasende Fahrer einen ueberholen wollen, entsprechend reagieren." Klingt verrueckt, ist es aber auch. Das Foto oben links spricht Baende. Aufgrund von Schlafmangel aus vorheriger Nacht, liessen wir es heute ruhig angehen. Es wurde der Reunification Palace besichtigt (eine extravagante Villa aus Kolonialzeiten, die sich Ngo Dinh 1954 zu seinem Präsidentenpalast machte und heute noch gelegentlich fuer Versammlungen genutzt wird) und das Kriegsopfermuseum erkundet (Sammlung von Waffen sowie eine – in Teilen sehr drastische – Fotogalerie, die unter anderem die Folgen des Einsatzes von Napalm sowie des Entlaubungsmittels Agent Orange verdeutlicht). Obwohl einem die Graeueltaten bekannt sind, verdrehte es mir mehrfach den Magen. Die naechsten zwei Tage sind bereits streng durchgeplant. Morgen besichtigen wir die Tunnelsysteme von Cu Chi und einige chinesische Tempel in Saigon. Am Montag reisen wir, mit einem Abstecher zum Mekong Delta, per Boot von vietnamesischer Grenze nach Phnom Phen, der Hauptstadt Kambotschas.

01.12.06 - Auf der Flucht vor Durian

Ein Glueck haben wir die Philippinen rechtzeitig verlassen. Der "Super Typhoon" Durian ist kurz nach unserem Abflug von Manila nach Singapur auf dem Land der 7107 Inseln eingeschlagen und hat mindestens 388 Tote und hunderte Vermisste hinterlassen. Bis auf einen nassen Kopf haben Felix und ich nichts vom Sturm mitbekommen. Glueck gehabt.
Den Abend in Singapur haben wir mit intensiv Clubbing im MoS (Ministery of Sound) verbracht. Gegen 21 Uhr trafen wir im Hostel ein, 2 Stunden spaeter sind wir losgezogen, um 4 Uhr morgens wieder im Hostel eingetroffen und jetzt stehen wir am Airport. Der super moderne Budget Flughafen von Singapur bietet neben Fernsehshows auf Flatscreens auch ein kostenloses Internetterminal. Sehr geil!
Es scheint als befinden wir uns auf der Gluecksspur. Der Online Antrag fuer unser Vietnam Visum ist bewilligt. Ein ensprechendes Schreiben liegt uns von der vietnamesischen Einwanderungsbehoerde vor. Falls alles klappt, werden Felix und ich in gut zwei Stunden unser Multiple-Entry Visum fuer Vietnam in den Pass gestempelt bekommen. Ich freue mich auf Saigon!

29.11.06 - Trip zu Reisterrassen faellt ins Wasser

Geplant war eine Bustour zum angeblich "achten Weltwunder" der Erde - die Reisterrassen von Banaue. Vor etwa zweitausend Jahren begannen die austronesischen Einwohner dieser Gegend die Reisfelder zu bauen. Das Verwundernde ist, dass der Bau auf Hügeln von bis zu 70% Steigung weitergeführt wurde. Es gibt Felder, die nur circa 2 Meter lang sind. Die Terrassen gelten als das älteste Bauwerk der gesamten Philippinen und zaehlen seit 1995 zum UNESCO Weltkulturerbe. Ein Foto seht ihr links. Uns bleibt dieser Ausblick leider aus. Schade. Die Busse fahren derartig unguenstig, dass wir den Trip abblasen muessen um am Freitag noch rechtzeitig zum Airport zu kommen. Ueber Singapur fliegen wir nach Saigon, Vietnam. Aber Kopf hoch, dafuer schlendern Felix und ich noch ein wenig durch die Strassen und gehen gleich ins Kino.

28.11.06 - Relaxen auf den Hundred Islands


107 kleine Inseln bilden ein Inselarchipel mit dem Namen Hundred Islands. Den Geheimtip (nicht im Lonely Planet beschrieben) bekamen wir von einem Filippino am Airport von Kota Kinabalu. Entsprechend gab es bis auf einen Deutschen mit Anhang (deren Nationalitaet koennt ihr euch denken, hehe) keine Touris auf unserer Insel. Per Kanu gleiteten wir zwischen den winzigen Inseln daher, leisteten Krabben Gesellschaft, drifteten in ein Grotte mit Fledermaeusen und schnorchelten ueber riesigen Moerdermuscheln. Es ist wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit bis auch dieses naturbelassene Fleckchen Erde von den Massen entdeckt wird.
Abends improvisieren wir bei Karaoke mit vier der Hostelangestellten und geben unser musikalisches "Koennen" zum Besten. Ich entscheide mich fuer "You're my heart, you're my soul" und "Lemon Tree". Zum Glueck hatte ich vorher schon einige Bier getrunken...wie immer ohne Worte ;-) Einer der Kollegen drueckt mir seine Handynummer auf und fragt wie er in Deutschland ein neues Leben anfangen koenne. Leider muss ich ihm sagen, dass er in Europa wenig Chancen haben wird. Ernuechternd. Habe ihm empfohlen den Tourismusboom auf Borneo zu nutzen. Vielleicht kann er dort Fuss fassen.

27.11.06 - Von Manila in den Norden

Felix und ich haben Manila am heutigen Morgen verlassen. Die Stadt schockte wahrhaftig und sucht in Sued-Ost-Asien seinesgleichen. Noch nie habe ich Armut und Wohlstand so eng beieinander lebend gesehen. Dreckige Slums, bettelnde Kinder, verstuemmelte Menschen, uebler Gestank aus allen Ecken und sich prostituierende Maedchen praegen das Bild zahlreicher Strassen im Stadtzentrum. Bankgebaeude und zwei der groessten Shoppingmalls der Welt (mit 600 Shops, und 150 Restauranteinrichtungen auf knapp 400.000qm Verkaufsflaeche) stehen direkt daneben. Konsum versus Hungerleiden. Die Stadt ist weitaus aermer als ich angenommen hatte. Hinzu kommt die schlechte Luft und wie verrueckt hupende Fahrer. Ein wahrhaftige Metropole.
Die vietnamesische Botschaft wollte uns abzocken. 80 Dollar pro Person fuer ein Multiple Entry Visum. Frechheit. Wir nehmen nun doch die mehr oder weniger serioese Internetagentur in Anspruch, die uns das Visum per Onlineantrag "On Arrival" am Flughafen von Saigon bereitstellt. Hoffentlich klappt's.
Wir haben uns gegen die Walhaie entschieden (zur Zeit keine gute Saison zum beobachten). Unser Ziel sind die Hundred Islands, ein Archipel kleinster Inseln im Nordwesten der Philippinen. Mit dem Bus geht es ueber sehr flaches Land. Dabei passieren wir bewaesserte Reisfelder und Bauern die ihre Wasserbueffel ueber die Acker treiben. Eine Familie vertreibt sich die Zeit mit Karaoke unter freiem Himmel waehrend unser Bus mit 80 Sachen vorbeirauscht. Als wir abends am Hafen ankommen ist es schon dunkel. Felix und ich essen noch bei Mc Doof und zocken mit Dorfjugendlichen Basketball (der Nationalsport der Filippinos).

26.11.06 - Auf nach Manila

Um 14.45 Uhr geht unser Flug nach Manila, die 11 Millionen Einwohner Metropole auf den Philippinen. Felix und ich werden dort bis Montag bleiben und vor Ort bei der vietnamesischen Botschaft um ein Einreisevisum betteln. Falls das nicht klappt muessen wir Vietnam streichen. Je nachdem wann wir heute eine passende Unterkunft finden, werden wir uns bestimmt noch ausreichend die Stadt anschauen koennen. Ich bin gespannt auf die zwei Tage am philippinischen Meer. Wir haben noch nicht ausdiskutiert, ob wir mit Walhai-Schnorcheln oder Mini-Insel Hopping via Ruderboot die Zeit verbringen ;-)

24.11.06 - Abstecher nach Turtle Island

Ich habe mich von Felix ueberzeugen lassen und mit ihm einen 1-Tages Trip zur Turtle Island (Nord-Ost Borneo) gebucht (dafuer schleppe ich ihn dann ins "abtruennige und gefaehrliche" Laos ;-)). 50 Euro fuer eine Uebernachtung, 3x Essen und Bootstour return. Was macht diese nur 400m lange Insel so exklusiv? Nun, sie ist Teil eines streng geschuetzten Nationalparks und Brutstaette von Meeresschildkroeten die jede Nacht den Strand zum Eierlegen aufsuchen. Also warteten wir geduldig gemeinsam mit 20 weiteren Besuchern im Aufenthaltsraum. Mein South-East Asia Lonely Planet half mir derweil die Zeit totzuschlagen. Gegen 22.30 Uhr war es dann soweit. Der Parkranger holte uns an den Strand. Ein wahrhaftig atemberaubendes Ereignis bot sich dar. Eine 1,20m grosse Green Turtle hatte sich den Sandhuegel hinauf geschleppt und eine tiefe Sandkuhle gegraben. Als unsere Gruppe eintraf, legte sie gerade die letzten der insgesamt 37 Eier. Der Ranger entnahm diese augenblicklich um sie in das Aufzuchtgehege zu bringen. Hier werden sie vergraben und nach ca. 50 Tagen schluepfen die kleinen Racker ;-) Im Schutz der Dunkelheit entliess der Parkranger dann noch dutzende kleine Meeresschildkroeten, die am heutigen Tage geschluepft waren, ins Meerwasser. Sehr putzig die Kleinen.

23.11.06 - Orang Utan Rehabilitation Center

Ich habe Muskelkater in Waden, Oberschenkel und Po. Der Berganstieg vom Vortag hat also seine Spuren hinterlassen. Zum Fruehstueck gibt es 1,5 Liter Wasser, Nescaffee Express und Tuete mit Schokokeks Teddies. Mit Sean Paul Klaengen aus dem Kassettenradio fahren wir gegen 9 Uhr zu einer Orang Utan Aufzuchstation bei Sandakan (3 Stunden oestlich von Kota Kinabalu an der Kueste). Hier werden waise oder gefangengenommene Affen gepflegt und in den Dschungel zurueckintegriert. Leider ist die Station zur Fuetterungzeit (nur dann kann man ueberhaupt Orang Utan sehen) von dutzenden Touristen besucht und der Eintritt so teuer wie dreimal Essen gehen *grins* Bitte kein Kommentar an dieser Stelle! Ich habe bereits abgenommen! ;-) Die Primaten sind aber lustig zu beobachten. Ein Orang Utan urinierte mit allen vier Gliedmassen am Seil haengen auf den Dschungelboden. Sehr akrobatisch. hehe

22.11.06 - Mt. Kinabalu auf 4.095m

02.10 Uhr - 6km Strecke
Wir werfen uns aus den Betten. Letztere waren derartig kurz, dass ich kaum schlafen konnte. Felix und ich kramen kurz die Sachen zusammen und setzen uns die Taschenlampen auf. Raus in die Finsternis. Unsere Gruppe besteht nur noch aus 4 Personen inklusive Guide. Das Maedchen musste wegen Knieproblemen aufgeben. Wir steigen auf und mit uns etwa 100 weitere Touris :-) Ein Blick den finsteren Hang hinauf und man erkennt eine schlaengelne Linie von Taschenlampen. Der Weg ist zwar steinig aber nach wie vor leicht begehbar. Auf den naechsten Metern ueberholen wir 80% der Wanderer.


7km Strecke
Vorbei an einer stockenden Gruppe Japaner hasten Felix ein paar Meter bergauf. Die Lampe stets auf den Boden gerichtet, renne ich mit dem Kopf durch einen herunterhaengenden Strauch. Wir beide sind noch gut bei Kraeften. Kurze Rast fuer einen Biss in meine Schokolade und einen Schluck aus der Flasche. Den Pulli steck ich in meinen kleinen Rucksack. Dann hangeln wir uns mit Hilfe von Seilen die Felswand hinauf. Vorfreude erstickt jegliche Ermuedungserscheinungen.


7,5km Strecke
Hinter dem Steilhang erstreckt sich ein riesiges gleichmaessig flachansteigendes Plateau. Jetzt spuert man das erste Ziehen in den Waden. Ich loese mich von unserer Gruppe und gehe ein wenig zuegiger allein weiter. Die Luft wird duenner.


8km Strecke
Trotz einstelliger Temperaturen und kuehlem Wind ist die Rueckseite meiner Jacke nun komplett durchgeschwitzt. Meine Atmung wird merklich schneller und kuerzer. Der Himmel ist sternenklar. Noch einen Kilometer bergauf.


8,5km Strecke
Hinter mir ist es stockdunkel. Ich kann keiner Lichtkegel nachfolgender Kletterer erkennen. Vor mir sichte ich nur das Seil welches als Kletterhilfe auf dem Fels liegt. Zur Orientierung switche ich von rotem auf helles Neon Licht. Irgendetwas bewegt sich vor mir. Aber was? Die Neugier treibt mich an. Es ist der vorderste Kletterer. Ein 16 jaehriger Malaye ohne Lampe. Wir beschliessen gemeinsam weiter zu laufen. Meine Taschenlampe und sein Ehrgeiz (als erster seiner Schulgruppe den Gipfel zu erreichen) ergaenzen sich prima.


04.43 Uhr - Der Gipfel
Jaaaahh! Geschafft. 4095m ueber dem Meeresboden und nach insgesamt 9km Strecke erklimme ich die Bergspitze des Mount Kinabalu. Ausser Atem setze ich mich auf den kalten Felsboden. Mein T-Shirt ist nass. Ich tausche es gegen ein trockenes. Die Temperaturen sind kurz vor dem Gefrierpunkt. Es ist frostig kalt. Natuerlich posiere ich nun erstmal vor der Kamera *grins* Ein wenig stolz bin ich schon. Die Anstrengung hat sich mehr als gelohnt. Als naechstes erreicht Felix die Spitze, nach und nach kommen weitere Leute hinauf.


05.30 Uhr - Der Gipfel
Alle warten nun auf den Sonnenaufgang. Die Sicht ist beeindruckend. Man erblickt einen grossen Teil der Insel Borneo. Wir verharren noch mehrere Minuten und geniessen diese grossartigen Augenblicke. Dann gehen Felix und ich den Berg hinunter. Unterwegs koennen wir nun endlich das tolle Panorama ueber den Wolken digital festhalten. Waaaahnsinn.

21.11.06 - Mt. Kinabalu, der Aufstieg

Es gibt kein zurueck mehr. Felix und ich haben Wasservorraete und genuegend Schokoriegel als Wegstaerkung eingekauft. Die erste Etappe zur Spitze des hoechsten Berges in Suedostasien kann beginnen. Nach Bezahlung der Eintrittsgebuehr fuer den Nationalpark verstauen wir noch unsere grossen Bagpacks und bekommen einen "Bergfuehrer" zugewiesen - ein 15 Jahre alter Malaysischer Junge. Dies sollte uns jedoch keine Sorgen bereiten. Circa 10.45 Uhr beginnen wir den Aufstieg.

11.10 Uhr - 1km Strecke
Die erste Pause. Es ist leicht kuehl, vielleicht 15 Grad? Noch reicht aber mein erstes T-Shirt. Schweiss treibt mir ueber die Stirn und kuehlt sofort auf Aussentemperatur. Ich plaudere ein wenig mit unserem Guide, zumindest soweit es seine Englischkenntnisse zulassen. Neben einem kleinen Rucksack trage ich eine Plastiktuete mit zwei 1L Wasserflaschen, Keksen und Schokolade. Sie zerrt sehr an meinen Fingern.

11.30 Uhr - 2km Strecke
Der Wind weht leicht. Es wird merklich steiler. Unser Guide bleibt zur Absicherung stets hinter uns. Felix und ich versuchen so wenig wie moeglich Pausen zu machen um nicht abzukuehlen. Wir goennen uns aber einen kurzen Stop fuer ein Selbstportrait. Unsere Gruppe befindet sich auf 2267m Hoehe.

12.00 Uhr - 3km Strecke
Irgendwie bedraengt mich das Gefuehl ich haette den Beutel nicht mitnehmen sollen :-) Er wird nur langsam leichter und so viel Kekse wie ich gekauft habe koennen wir garnicht essen. Allmaehlich spuere ich ein Druecken in den Waden. Am Wegesrand wachsen verschiedenste Blumen. Felix ist fuer deren Fotos zustaendig. Es wird felsig.

12.20 Uhr - 3,5km Strecke
Wir starteten die Tour mit einer Hollaenderin und ihrem amerikanischen Freund. Das Paerchen entscheidet sich fuer eine laengere Pause. Um nicht gaenzlich abzukuehlen gehen Felix und ich schon weiter. Es ist still um uns herum. Da wir fuer jeden Kilometer bisher etwa 30 Minuten brauchten, verlangsamen wir unser Tempo erheblich. Bis Einbruch der Dunkelheit sind es noch 5 Stunden und 2,5km. Machbar.

12.45 Uhr - 4km Strecke
Ich friere leicht. Zum Glueck konnte ich mich der ersten Wasserflasche entledigen. 1kg weniger am Arm. Wir gehen noch immer langsamer. Drei entgegenkommende Japaner sagen uns es sind noch 2km Fussmarsch bis zur Zwischenstation. Absehbar.

13.20 Uhr - 5km Strecke
Die beiden haben uns eingeholt. Unsere Gruppe ist wieder komplett. Wahrscheinlich haben wir unterwegs zu viele Fotos gemacht :-) Ein kurzer Snack und etwas zu trinken. Der letzte Kilometer fuer heute. Bevor es weitergeht aber noch kurz ein Foto.

13.50 Uhr - 5,5km Strecke
Wir halten die letzte kurze Rast vor der Zwischenstation. Die Sonne kommt heraus. Goettlich. Nun friere ich nicht mehr. Wir haben es gleich geschafft. Vorfreude macht sich breit.

14.10 Uhr - 6km Strecke
Unsere Gruppe ist auf der Zwischenstation angekommen. Vor uns ragt der graue Berggipfel in die Hoehe. Fotooos. Danach auf ins Zimmer und die nasse Bekleidung loswerden. Die Dusche ist eiskalt. Stromausfall und die Heizung geht auch nicht. Schnell unter die Decke. Die Luft ist sehr kuehl. Ich sehe meinen Atem.



20.11.06 - Abflug nach Kota Kinabalu

Unser naechster Flug sollte uns gegen Mittag von Mulu nach Kota Kinabalu bringen. Eine Stadt ganz im Nord-Osten von Borneo. Wir wagen noch einen kurzen Abstecher in den Dschungel bevor es zum Flughafen geht. Unterwegs fliegen handgrosse Schmetterlinge in den schillernsten Farben an uns vorbei. Vor dem Eingang muessen wir leider feststellen, dass die elektrische Beleuchtung der Hoehle nicht anspringt. Wir scheuen uns hineinzulaufen und gehen zurueck. Eine halbe Stunde vor Abflug hasten wir zum Flughafen. Der Schweiss laeuft mir ueber die Stirn. Es ist sehr schwuel (an 280 Tagen im Jahr faellt hier Regen) und mein Rucksack wiegt stolze 13 Kilogramm. Im Flugzeug (erneut ein Propellerflieger) sind wir nur vier Fahrgaeste obwohl die Maschine fuer 60 Personen ausgelegt ist. Sehr angenehm. In Kota Kinabalu buchen wir die Uebernachtung fuer die Bergbesteigung. Anfaenglich wollte man uns vertroesten, man sagte uns es sei alles ausgebucht. Nichts da, den 4100m Bergaufstieg lassen wir uns nicht nehmen. Nach eindringlichen Worten gibt es dann doch noch Zimmer. Typisch Asien? Spaeter gab es im Internetcafe noch kurz Stress. Der Anschlussflug von Manila nach Vietnam musste noch gebucht werden. Leider hatten wir erst heute gelesen, dass man ein Visum fuer die Einreise nach Vietnam benoetigt. Nun hat Felix eine Agentur beauftragt die uns das Visum per Eilprozess beschaffen soll. Hoffentlich klappt alles. Ich bin aber zuversichtlich.

19.11.06 - Erlebnisse im Mulu Nationalpark

Felix weckt mich gegen 7Uhr, wir muessen uns beeilen um noch rechtzeitig den Bus ueber die Grenze nach Malaysia zu bekommen. Unser Anschlussflug von Miri geht in 4 Stunden. Es ist sehr heiss, die Sonne brennt bei 39 Grad im Schatten. Wir passieren die Grenze von Brunei nach Malaysia nach nicht einmal 24 Stunden Aufenthalt im Sultanat. Der Kurzabstecher kostete uns 35 Euro. In Miri suchen Felix und ich den Flughafen. Unterwegs faellt mir ein Einheimischer auf. Er traegt ein lebendes Huhn in einer Plastiktuete...Ist es sein Abendessen oder doch sein Haustier? Ich werde es nie erfahren. Am Flughafen angekommen werfe ich mir die erste Malaria Tablette in den Rachen. Mein Magen grummelt aber es ist nicht so schlimm wie meine Ma befuerchtete :-) Stimmt's? Mit einer Fokker 50 geht es in den Mulu Nationalpark. Sofort machen wir uns auf zum groessten Hoehleneingang der Welt. In der Hoehle hausen ca. 3 Mio. Fledermaeuse. Eigentlich sollten sie ca. 19 Uhr die Hoehle in Scharen verlassen und eine schwarze breite Linie am blauen Himmel formen. Dieses Phaenomen bleibt uns aus. Wahrscheinlich lag es am Regen und starkem Nebel. Es ist stockdunkel. Im Dschungel lassen die Tiere noch laut von sich hoeren. Ich versuche trotzdem zu schlafen :-)

18.11.06 - Ankunft & Abreise in Brunei

Mit einer halben Stunde Verspaetung fliegen wir nach Brunei. Lustigerweise sitzen im Flugzeug ebenso der groesste und kleinste Mensch der Welt :-) Ein wahrlicher Riese mit ca. 2,55m Groesse und ein Winzling mit ca. einem Meter Hoehe. Als wir in dem absolutistischen Sultanat landen ist es bereits halb zehn abends. Wir suchen nach einem Taxi das uns zur Malaysischen Grenze fahren soll, entscheiden uns aber aus Kostengruenden fuer die Fahrt per Anhalter. Dieser gibt uns netterweise noch eine kleine Stadtfuehrung, zeigt Felix und mir zwei grosse Moscheen. Weiter geht es ausserhalb der Hauptstadt vorbei an brennenden Oelfeldern bis kurz vor die Grenze. Es ist schon nach Mitternacht aber wir finden noch eine Unterkunft fuer die naechsten 5 Stunden.

Adieu Kuala Lumpur

Aufbruch! Morgen verlassen wir Kuala Lumpur und gehen auf weite Reise. Sämtliche Prüfungen sind zur “vollsten“ Zufriedenheit abgeschlossen, der offizielle Teil des Semesters ist damit beendet.

Was werde ich an Kuala Lumpur vermissen?
- Den Blick auf der Petronas Towers beim morgendliche Erwachen
- Multikulturelle Einwohner die Englisch sprechen
- Das „Can nooooot“ bei eiskalten Preisverhandlungen auf Märkten
- Nachmittags im Pool mit Blick auf die Petronas entspannen
- Der Cheeseburger Deluxe im McD für 70 Eurocent
- Das Vorglühen und die exzessiven Afterparties bei den Finnen
- Taxifahrten für 16 Eurocent je Kilometer
- Das geduldige und freundliche Starbucks Personal in der Mall
- Zouk am Donnerstag – einheimisches Publikum tanzt zu Black Beats

Was wird mir bestimmt nicht fehlen?
- Taxifahrer: „ Taxi, Taxi, Taxi??? Wait, where you from??? Where you go??? “
- Kopftücher in allen Farbvarianten :-)
- Der tägliche Regenschauer am Nachmittag um 16 Uhr
- Ungerechtfertigt hohe Alkoholpreise - Bierdose 2 Euro
- Schuhläden die in gaaaanz Kuala Lumpur nicht meine Größe anbieten

- Der Obdachlose mit faulendem Fuß der täglich aufdringlich bettelt
- Islamisten die Europäer kritisch beäugeln
- Die schlechte Luft durch Brandrodung in Indonesien und Stadtsmok
- Die tägliche Hatz nach dem günstigsten Taxi für die Fahrt zur Uni
- Unfähige Professoren die sich auch noch Programmdirektor schimpfen

So oft nur möglich werde ich versuchen unterwegs Kurzberichte zu schreiben. Neue Fotos werde ich aber nur bedingt hochladen können. Ihr müsst euch vorerst an den "alten" Bildern ergötzen :-)

Bis bald, fühlt euch gedrückt!
Euer Björn

Abschlusspaaaaaaartyyy!


Crazy Finns - that's how they like to party! :-)

Da wir heute unsere letzte Prüfungsleistung abgeben mussten wurde natürlich ordentlich gefeiert. Die Finns hatten eine Pre Christmas Party in ihrem Apartment vorbereitet. Glüühhhwein und Spekulatius...hmmm...lecker. Nach 3 Stunden vorglühen ging es in den Zouk. Zu Blackbeats und mit Unterstützung von so einigen Shots Sambuca wurde kräftig das Tanzbein geschwungen. Die Afterparty war dann doch eher unterdurchschnittlich was wohl daran lag, dass sich die Meute auf dem Weg zum Apartment zerstreut hat und ich bei einer spaßigen Rangelei mit zwei Finnen mein Gesicht leicht demoliert hab.
:-) However, es war ein gelungener Abschluss.

Taman Negara - Überleben im Regenwald


Geradeaus gucken sollst' / Canopy Walk auf 40m Höhe / Angeblich DIE Badestelle :-)

Ob Moskitos im Schlafzimmer, Würmer die mir am Strand unter die Haut kriechen oder ein Blutegel der in meinem Schuh herumschleimt - konnte es noch "tierischer" werden? Eigentlich nicht - oder doch?!? Näheres später. Wir erreichten den Taman Negara National Park am Sonntagnachmittag. Mit seinem 130 Millionen Jahre alten tropischen Regenwald ist er das älteste Waldgebiet auf der Erde und umfasst ca 4300km². In ihm leben der Asiatische Elefant, Panther, Tapire, Wildschweine, Affen und vom aussterben bedrohte Tiere wie der Malaysische Tiger oder das Sumatra Nashorn. Parkranger berichten von 600 Vogelarten und 1000 verschiedenen Schmetterlingen die man im Park teils beobachtet. Was kann man in so einem Gebiet unternehmen? Na klar - Dschungeltracking. Sowohl in den Bäumen als auch auf dem Laubboden. Ersteres nannte sich Canopy Walk und führte uns 40m über dem Erdboden durch die Baumkronen des Parks. Mutig entschieden wir uns auch für einen Berganstieg. Die letzten Meter war ich jedoch auf mich allein gestellt, da Felix und ein Englischer Backpacker aufgrund von Kraft- und Wassermangel frühzeitig das Handtuch werfen mussten. Der Weg war rutschig mit Wurzeln verwachsen, von kräftigen Lianen behangen und schweißtreibend. Bei einer derartig hohen Luftfeuchtigkeit war man schnell klitschnass. Als Belohnung genoss ich eine Aussicht über den gesamten Park und den Weg zurück - allein im Einklang mit der Natur. Und das war der Haken. Ich bin derartig gemütlich dahin geschlendert, dass ich nicht bemerkte, wie mich von allen Seiten Blutegel ansteuerten. Als ich später nass und erschöpft an der Hütte ankam und meine Schuhe auszog, krabbelten mir sieben Exemplare entgegen. Erneut ohne Worte :-) Insgesamt ein sehr abwechslungsreiches Wochenende mit viel grün und 1100 km per PKW.

Cameron Highlands - Teeplantagen auf 1500m


Sattgrüne Teefelder / Unser Mietwagen / Ureinwohner am Highwayrand

Am Freitagmorgen, unserem letzten WE, unternahmen wir einen Ausflug mit dem Auto. Ja richtig. MIT EINEM AUTO. Eine Limousine vom Typ Proton (Malaysischer Hersteller) - angeblich noch 2 Jahre jung für 20 Tacken pro Tag. Wie du weißt bin ich leidenschaftlicher Autofahrer. Aber ich kann euch sagen, die Fahrerei in Kuala Lumpur ist kein Genuss. Vor allem wenn man mehrere Monate kein Steuer mehr in der Hand hielt. 5 Stunden Schlaf, Linksverkehr, Rush Hour, das Lenkrad natürlich rechts, Schlaglöcher, Motorradfahrer die uns auf der eigenen Spur links UND rechts überholten und noch dazu ist blinken anscheinend auch verpönt. Nun ja... Nach so einigen Verirrungen, Stopps und Fotosessions erreichten wir die Cameron Highlands nach ca. 8 Stunden Fahrt. Ein Hochland Gebiet ca. 200km nördlich von Kuala Lumpur mit angenehmen Temperaturen von max 25° Grad und nicht unter 10° Grad bei Nacht. Die Camerons sind das Hauptanbaugebiet Malaysias für Blumen, Gemüse, Früchte und natürlich Tee. Die Hügellandschaften sind atemberaubend - ein Meer von sattgrünen Teeblättern. Leider erkennt man auf den ersten Blick, dass hier früher noch Urwald stand und Unmengen von Holz gerodet wurden...
Am nächsten Nachmittag ging es mit dem geländeuntauglichen Mietwagen Richtung Dschungel. Vorbei an spielenden Kindern am Highwayrand, alten Lastwagen mit monströsen Baumstämmen, Straßen die auch als Sprungschanze dienen könnten und Wasserbüffeln die einfach nicht vom Wege weichen wollen...

Singapore - Asia being Americanized!


Impressions aus Singapur - klickt auf die Bilder.

Ein “Little America” in Asien. Zusammen mit Felix, Pascal und seinen Kommilitonen sind wir für drei Tage nach Singapur geflogen. Eine kleine Insel südlich von Malaysia und ihrer Hauptstadt mit 80% der Größe Hamburgs. Die Stadt ist "dank" penibelster Anti-Verschmutzungs-Gesetze, Regeln und drakonischer Strafen (alle zehn Tage eine Hinrichtung, 60 Prügelstrafen pro Woche) so sauber und sicher wie keine andere in Asien. Hier ein paar Beispiele von Strafen:

2500 Euro für öffentliches "mal für kleine Mädchen",
500 Euro für eine Fahrt auf dem Drahtesel durch Fußgängertunnel,
500 Euro für Abfallentledigung auf der Straße,
250 Euro für den Genuss von Speisen und Getränken in der U-Bahn,
250 Euro für das Ausspucken von Kaugummis,

Schläge mit dem Rohrstock für den Besitz von Knallkörpern,
75 Euro wenn man die Toilette nicht spült,
500 Euro für öffentliches Rauchen,
500 Euro für Spucken,
Prügel mit dem Stock bei Vandalismus und Graffiti,

nicht zu vergessen Tod durch Galgen bei Einführung von Drogen.

Hinzu kommen ein Landesdurchschnittseinkommen auf Europäischem Niveau, die beste Gesundheitsversorgung in Asien, einer der größten Industriehafen der Welt (siehe Fotos), eine Hightech Infrastruktur (die Underground ist vollautomatisiert und kommt damit ohne Fahrer aus), bestens ausgebildete multikulturelle Einwohner, ein Anteil an Millionärshaushalten von 10%. Fertig ist eine Amerikanische Großstadt in Asien.

Fürs Protokoll hier die abgeklapperten Touriziele:
Battle Box - Tunnelanlagen einer Kommandozentrale der Briten im WW2; Night Safari – im Dunkeln durch den Zoo; Mount Faber – kleiner Hügel mit Ausblick auf Downtown und Hafen; Seilbahnfahrt zur Sentosa Island; Images of Singapore – Die Stadtentwicklung als Zeitreise; Singapore Art Museum - Kunstausstellung regionaler Maler; China Town und Little India - Essen, Essen, Essen...